Manchmal kommt es anders und meistens als man denkt! So auch bei meinem ersten langen Lauf des Jahres. Da ich mir schon Mitte Januar beim Arbeiten einen Nerv im Kreuzdarmbeingelenk eingeklemmt hatte und den Sonntag davor nur unter Schmerzen knapp 26 Km laufen konnte, sollte der 50 km-Lauf in Rodgau lediglich ein langes Training mit 2 Freunden sein, die vorhatten, das Ding durchzulaufen, wärend ich von Runde zu Runde denken wollte. Das heißt in Dudenhofen, dass man alle 5 km aussteigen kann, da 10 Runden zu durchlaufen sind. Der Kurs ist nahezu flach und besteht zu etwa 70% aus Feld-/Waldwegen, die weitestgehend schneefrei waren. Der Lauf ist Kult und wurde bereits zum 13. Mal ausgetragen. Daher war die Anmeldezahl von über 1000 Teilnehmern auch absolute Rekordbeteiligung. Gestartet sind dann tatsächlich knapp 900 Läufer, wovon 554 das Ziel erreichten. Die Temperaturen bewegten sich bei annehmbaren 3-4°C.
Vorgenommen hatte ich mir zumindest 6, maximal 7 Runden zu laufen. Daher kam es dann auch, dass ich nicht wie sonst ganz vorne an der Startlinie stand, sondern - wie unschwer am Startfoto erkennbar ist - ganz fröhlich lachend und plaudernd im Mitteldfeld losl,ief um erstmal den Rücken und die Beine schön locker zu halten. So war dann auch die erste Runde recht kurzweilig, da man immer wieder mal bekannte Gesichter sah, sich kurz begrüßte, ein paar Worte wechselte und dann weiter in seinem Wohlfühltempo lief. Nach genau 22:30 Minuten war dies dann vorbei und ich war erstaunt, wie locker das doch im 4:30-er Schnitt ging. Leider hab ich vor lauter Quatschen dabei meinen Kumpel Jörg und meinen Cousin Markus verloren, die es dann doch etwas gemütlicher
angingen.
Auf Runde 2 wurde ich dann kurz danach vom Führungsfahrrad der 1. Frau überholt, die sich als junge Amerikanerin entpuppte. Ein kurzes Gespräch ergab, dass sie sich als Zielzeit 3:45 Stunden vorgenommen hatte. Da das nahezu meiner Endzeit von 2009 entsprach und ein angenehmes Tempo war, beschloss ich, ein Stück des Weges mit ihr zu laufen und ein wenig als Pacemaker zu fungieren, da das direkte Laufen hinter den Rad nicht gestattet ist. Hat aber den Vorteil, dass dieses einem schon nach 2 Runden den Weg an den zu überrundenden Läufern vorbei frei macht, was mir sehr gelegen kam, da die Wege doch sehr schmal sind und es auch eine Art Appendix von ca. 200 m mit Wendepunkt bei 2,5 km gibt, wo man sich entgegenläuft und es sehr eng zugeht. Als wir auf die 3. Runde gingen zeigte die Uhr 44:00 Minuten, also etwas schneller geworden.
Runde 3 war dann von vielen Überholmanövern an sehr langsamen Läufern vorbei geprägt, da wir quasi das Feld von hinten aufrollten. Die Dame im Schlepptau empfand es offensichtlich als angenehm, dass ich ihr wie ein Schneepflug den Weg freiräumte und gleichzeitig ein gleichmäßiges Tempo um 4:20 min/km lief. Deher erreichten wir den Startpunkt dieses mal schon nach 21 Minuten und wurden langsam immer flotter.
Als ich auf Runde 4 dann immer lockerer wurde und das Tempo sich bei 4:05-4:10 Minuten einpendelte, musste das Mädel leider abreißen lassen, da es ihr wohl zu flott wurde. Dadurch war ich leider meines Radfahrers beraubt. Egal, denn ich war inzwischen vom Trainingsmodus in Wettkampfmodus übergegangen. Die ersten 10 km waren zum Einlaufen und dann kam ich richtig ins Rollen. Bei 20 km zeigte die Uhr 1:25 h, bei HM knapp unter 1:30.
Die Runden 6, 7 und 8 lief ich dann wie ein Uhrwerk zwischen 20:30 und 21 Minuten, obwohl die Strecke immer matschiger und schwieriger wurde. Dafür stiegen immer mehr Läufer aus und das Überholen wurde immer einfacher. Aussteigen, da war doch noch was. Ach so, ich wollte ja mein Rennen eigentlich bei spätestens 35 km beenden. Blöd nur, dass ich immer noch Druck ohne Ende verspürte und mein Rücken schön funktionierte als ich bei 2:48:22 zum 8. Mal über die Startlinie lief. Marathondurchgangszeit
2:56:30 h. Eine kurze Hochrechnung ergab dann auch, dass ich selbst im Joggingtempo meine 50 km Bestzeit von 3:42:22 locker unterbieten würde.
Also kein Grund aufzuhören, so lange das ISG hält ;-)
Runde 9 lief ich dann immerhin noch in 21 Minuten, obwohl sich wie beim Marathon nach 35 Km langsam der Verschleiß bemerkbar machte. 3:09:20 Durchgangszeit. Auf einmal waren sub 3:30 möglich. Wahnsinn. Also nicht vom Gas gehen und langsam austrudeln wie geplant, sondern alles geben wie beim Marathon, wenn es gegen die 3 h Grenze geht. Der letzte km fällt etwas ab und ich konnte mit einem Endspurt tatsächlich mit meinem schnellsten Km des Rennens von 3:55/km noch die Zeit auf 3:29:57 drücken. Ich realisierte langsam, dass aus einem langsamen Trainingslauf ein richtig schnelles Rennen wurde, in dem ich vom Start weg nur überholt hatte und mich am Ende bis auf Platz 9 nach vorne gelaufen hatte.
Top 10. In neuer persönicher Bestzeit über 50 Km. Über 12 Minuten verbessert. Platz 4 in der M45 war dann zwar ein kleiner Wermutstropfen, da ich außer dem schnellen Michael Sommer auch noch 2 Belgier vor mir hatte, aber das trübte die Freude beim anschließenden Weizenbier kaum. Meine beiden Freunde kamen dann in 4:01h und 4:15 h ins Ziel, was uns dann auch noch den Mannschaftspokal beschert hätte, wenn nicht einer der beiden Schnarcher versäumt hätte, unter dem gleichen Vereinsnamen zu melden :-(Ein kurzer Blick auf die Jahresbestenliste ergab dann noch Überraschendes. Platz 6 in Deutschland, Platz 20 International Gesamt. Ak Pl. 2. und 3. Krass :-)Fazit: Wenn ihr 50 km laufen wollt, lauft euch 10 km locker ein und stellt euch dann vor, ihr lauft einen Marathon. Das hilft ;-)
Viel Erfolg euch allen,
euer Ultra-Frank
Vorgenommen hatte ich mir zumindest 6, maximal 7 Runden zu laufen. Daher kam es dann auch, dass ich nicht wie sonst ganz vorne an der Startlinie stand, sondern - wie unschwer am Startfoto erkennbar ist - ganz fröhlich lachend und plaudernd im Mitteldfeld losl,ief um erstmal den Rücken und die Beine schön locker zu halten. So war dann auch die erste Runde recht kurzweilig, da man immer wieder mal bekannte Gesichter sah, sich kurz begrüßte, ein paar Worte wechselte und dann weiter in seinem Wohlfühltempo lief. Nach genau 22:30 Minuten war dies dann vorbei und ich war erstaunt, wie locker das doch im 4:30-er Schnitt ging. Leider hab ich vor lauter Quatschen dabei meinen Kumpel Jörg und meinen Cousin Markus verloren, die es dann doch etwas gemütlicher
angingen.
Auf Runde 2 wurde ich dann kurz danach vom Führungsfahrrad der 1. Frau überholt, die sich als junge Amerikanerin entpuppte. Ein kurzes Gespräch ergab, dass sie sich als Zielzeit 3:45 Stunden vorgenommen hatte. Da das nahezu meiner Endzeit von 2009 entsprach und ein angenehmes Tempo war, beschloss ich, ein Stück des Weges mit ihr zu laufen und ein wenig als Pacemaker zu fungieren, da das direkte Laufen hinter den Rad nicht gestattet ist. Hat aber den Vorteil, dass dieses einem schon nach 2 Runden den Weg an den zu überrundenden Läufern vorbei frei macht, was mir sehr gelegen kam, da die Wege doch sehr schmal sind und es auch eine Art Appendix von ca. 200 m mit Wendepunkt bei 2,5 km gibt, wo man sich entgegenläuft und es sehr eng zugeht. Als wir auf die 3. Runde gingen zeigte die Uhr 44:00 Minuten, also etwas schneller geworden.
Runde 3 war dann von vielen Überholmanövern an sehr langsamen Läufern vorbei geprägt, da wir quasi das Feld von hinten aufrollten. Die Dame im Schlepptau empfand es offensichtlich als angenehm, dass ich ihr wie ein Schneepflug den Weg freiräumte und gleichzeitig ein gleichmäßiges Tempo um 4:20 min/km lief. Deher erreichten wir den Startpunkt dieses mal schon nach 21 Minuten und wurden langsam immer flotter.
Als ich auf Runde 4 dann immer lockerer wurde und das Tempo sich bei 4:05-4:10 Minuten einpendelte, musste das Mädel leider abreißen lassen, da es ihr wohl zu flott wurde. Dadurch war ich leider meines Radfahrers beraubt. Egal, denn ich war inzwischen vom Trainingsmodus in Wettkampfmodus übergegangen. Die ersten 10 km waren zum Einlaufen und dann kam ich richtig ins Rollen. Bei 20 km zeigte die Uhr 1:25 h, bei HM knapp unter 1:30.
Die Runden 6, 7 und 8 lief ich dann wie ein Uhrwerk zwischen 20:30 und 21 Minuten, obwohl die Strecke immer matschiger und schwieriger wurde. Dafür stiegen immer mehr Läufer aus und das Überholen wurde immer einfacher. Aussteigen, da war doch noch was. Ach so, ich wollte ja mein Rennen eigentlich bei spätestens 35 km beenden. Blöd nur, dass ich immer noch Druck ohne Ende verspürte und mein Rücken schön funktionierte als ich bei 2:48:22 zum 8. Mal über die Startlinie lief. Marathondurchgangszeit
2:56:30 h. Eine kurze Hochrechnung ergab dann auch, dass ich selbst im Joggingtempo meine 50 km Bestzeit von 3:42:22 locker unterbieten würde.
Also kein Grund aufzuhören, so lange das ISG hält ;-)
Runde 9 lief ich dann immerhin noch in 21 Minuten, obwohl sich wie beim Marathon nach 35 Km langsam der Verschleiß bemerkbar machte. 3:09:20 Durchgangszeit. Auf einmal waren sub 3:30 möglich. Wahnsinn. Also nicht vom Gas gehen und langsam austrudeln wie geplant, sondern alles geben wie beim Marathon, wenn es gegen die 3 h Grenze geht. Der letzte km fällt etwas ab und ich konnte mit einem Endspurt tatsächlich mit meinem schnellsten Km des Rennens von 3:55/km noch die Zeit auf 3:29:57 drücken. Ich realisierte langsam, dass aus einem langsamen Trainingslauf ein richtig schnelles Rennen wurde, in dem ich vom Start weg nur überholt hatte und mich am Ende bis auf Platz 9 nach vorne gelaufen hatte.
Top 10. In neuer persönicher Bestzeit über 50 Km. Über 12 Minuten verbessert. Platz 4 in der M45 war dann zwar ein kleiner Wermutstropfen, da ich außer dem schnellen Michael Sommer auch noch 2 Belgier vor mir hatte, aber das trübte die Freude beim anschließenden Weizenbier kaum. Meine beiden Freunde kamen dann in 4:01h und 4:15 h ins Ziel, was uns dann auch noch den Mannschaftspokal beschert hätte, wenn nicht einer der beiden Schnarcher versäumt hätte, unter dem gleichen Vereinsnamen zu melden :-(Ein kurzer Blick auf die Jahresbestenliste ergab dann noch Überraschendes. Platz 6 in Deutschland, Platz 20 International Gesamt. Ak Pl. 2. und 3. Krass :-)Fazit: Wenn ihr 50 km laufen wollt, lauft euch 10 km locker ein und stellt euch dann vor, ihr lauft einen Marathon. Das hilft ;-)
Viel Erfolg euch allen,
euer Ultra-Frank