Mit einem Blick auf die Starterliste war es mir sofort klar: Der Gießener Oxxy Energy Triathlon war ein Duell zwischen Christian (Mittelsdorf) und mir. Der Neukirchener Marc Unger, so wusste ich, hatte einfach eine deutlich bessere Form und somit war mir bereits vor dem Rennen bewusst, dass Platz 1 vergeben war, sollte nicht eine Kette reißen oder ähnliches passieren. Für die Teilnahme hatte ich mich erst 3 Tage im Vorfeld entschieden, da ich nach dem verkorksten Wettkampf in Viernheim und der Absage beim Rhein-Ahr Triathlon im September noch einen einigermaßen versöhnlichen Saisonabschluss erzielen wollte. Noch etwas angeschlagen vom Äppelwoifest am Freitag und dem damit zusammen hängenden exzessiven Konsum des hessischen Nationalgetränkes fuhr ich also am Sonntagmorgen mit Nanno zu viel zu früher Stunde nach Gießen. Räder eingecheckt und alles vorbereitet ging es dann zum Start. Im Gießener Freibad war mir dann schnell klar, dass es mit einem „first out of water “ nichts werden würde. Ich fühlte mich von Anfang an miserabel und mir wurde immer wieder schlecht, dass ich aufstoßen musste. Nachdem endlich 30 Bahnen herunter geschwommen waren stieg ich mit einer für mich überhaupt nicht zufrieden stellenden Zeit von 23:48 Minuten hinter Uwe (Sauer) aus dem Wasser. Ich wusste zu dem Zeitpunkt, dass Christian nicht weit hinter mir war und beeilte mich mit dem Wechsel, sodass er mich nicht gleich überholen würde. Mein Plan ging auf den ersten 12 Kilometern auch gut auf, sodass ich mich schon fast etwas sicher fühlte und an eine Laufentscheidung glaubte. Dann aber kam von hinten das gelbe Isaacs. Ich sah keinen Sinn dahinter Christian auf dem winkligen Kurs weiter hinter mir zu behalten, als mehrere versuchte Attacken kläglich scheiterten und somit winkte ich ihn schweren Herzens vorbei. Ich versuchte noch einige Zeit mit etwas Abstand das Tempo zu halten, doch waren meine Beine an dem Tag einfach solchen Taten nicht gewachsen. Ich ärgerte mich etwas über die kurze, kraftraubende Nacht von Freitag auf Samstag und versuchte noch das bestmöglichste aus mir zu holen. Irgendwann war dann leider das gelbe Fahrrad samt Christian aus Sichtweite verschwunden und ich versuchte wenigstens noch vor dem Laufen auf Uwe aufzuschließen. Dieses Vorhaben scheiterte ebenfalls. Somit ging ich als 3. Eintrachtler auf den 9,x (auf keinen Fall waren es 10) Kilometer langen Kurs. Das einzige, was sich an diesem Tag einigermaßen gut anfühlte, war dann auch die Abschlussdisziplin. Die Beine waren zu meiner großen Verwunderung recht gut und ich konnte nach bereits 2,x Kilometern zu Uwe aufschließen. Ich sah Christian auf der Wendepunk-tstrecke mehrmals und versuchte das Tempo zu verschärfen, jedoch waren die Zurufe von 2 bis 2,5 Minuten Vorsprung, den er bei Kilometer 5 auf mich hatte eher entmutigend. Ich hörte also auf zu kämpfen, da ich ein Herankommen als nicht mehr möglich erachtete. Ich weiß zwar, dass ich etwas schneller als unser Feuerwehrmann laufen kann aber 2 Minuten sind da schon Welten. Mit der Einstellung hielt ich mein Tempo relativ gleichmäßig und verschärfte nicht mehr. Der Kampfgeist war einfach nicht mehr da und ich spulte den Rest der Laufstrecke deutlich unterhalb der Schmerzensgrenze ab. So kam ich dann mit 2 Minuten Rückstand auf unseren neuen Vereinsmeister Christian mit einer 2:05 doch mal zur Abwechslung ohne Schmerzen ins Ziel. Wie erwartet deklassierte uns Marc Unger mit einem soliden Ergebnis und überließ uns die Plätze 2 und 3 im Gesamtfeld. Zufrieden bin ich mit dem Wettkampf auf jeden Fall, ich hab mein Ziel erreicht und noch einmal Spaß gehabt. Dass es für das Podium gereicht hat, war ein schöner Nebeneffekt. Vielen Dank an Aleco an dieser Stelle, dessen Startplatz ich übernehmen durfte. Ich kann somit mit der Saison 2011 abschließen und mich für ein paar Wochen vom Sport distanzieren und erholen sowie auf mein Studium konzentrieren. Vor dem Trainingsbeginn im Oktober habe ich mir meines Erachtens eine Pause verdient, denn es stehen für 2012 schon große Ziele auf dem Plan.Über meinen Fortschritt könnt ihr euch bei Interesse übrigens auch auf meinem Blog informieren: http://lutzkoller-triathlon.blogspot.com/
06.09.2011