"Warum nicht mal einen Marathon im Frühjahr machen?", dachten Pedro und ich uns und meldeten uns
zum Marathon in Stockholm am 31. Mai an. Pedro war die Strecke schon 2013 gelaufen, für mich war es das erste Mal. Die Route führt in 2 Runden durch das Stadtzentrum und macht beim 2. Durchgang einen Schlenker durch den "Djurgarden", einen großen Park auf einer der Inseln im Zentrum.
Start und Ziel war am Olympiastadion, dem Austragungsort der olympischen Spiele 1912. Das Wetter meinte es gut mit uns, abgesehen von einem kleinen Schauer 5 Minuten vor dem Start blieb es trocken, wir hatten kaum Wind und es war nicht zu warm.
Vor der Strecke hatte ich einigen Respekt: bei km 7 und km 34 musste man die relativ steile Västerbron Brücke überqueren, die Pedro beim letzten Lauf sehr viel Kraft und etliche Minuten gekostet hatte. In der ersten Runde lief dann aber alles wie am Schnürchen und ich konnte bei strahlendem Sonnenschein die tolle Aussicht auf den schwedischen Reichstag und die Innenstadt von Stockholm betrachten.
Danach ging es wieder leicht bergauf zum Startpunkt am Olympiastadion und dann auf die Runde durch den Djurgarden. Auch wenn es auf der Karte gar nicht so ausgesehen hatte, war die Strecke ziemlich wellig, so dass es recht schwer war, eine konstante Geschwindigkeit zu halten. Angefeuert vom "heja, heja" und dem gelegentlichen "heja, go, go, go!" der Zuschauer kam ich dann aber doch in meinen Rhythmus durch den Park und konnte die schöne schattige Strecke genießen.
Eine kleine Überraschung waren die großen Essiggurken, die nach dem Halbmarathon angeboten wurden. Ich musste aber nicht lange überlegen und blieb bei meinen mitgebrachten Gels - süß ist halt doch besser. Nach 7 Kilometern im Park ging es dann wieder zurück auf die Runde durch die Stadt. So langsam machten sich die Beine bemerkbar und ich freute mich auf jede der Verpflegungsstation, die in regelmäßigen Abständen auftauchten.
Noch einmal ging es über die Brücke bei km 34, dieses Mal nicht ganz so leichtfüßig und mit steigender Temperatur war es auch ganz angenehm, ab und zu mal unter den Sprühduschen durchzulaufen. Die letzten Kilometer zogen sich wie Kaugummi den Hügel hoch, aber irgendwann und irgendwie dann doch unerwartet plötzlich, konnte ich wieder das Olympiastadion sehen und lief durch die Gasse der jubelnden Zuschauern vorbei für die letzten und besten 300m ins Stadion ein. Eine atemberaubende Atmosphäre empfing mich und voller Stolz lief ich durchs Ziel.
Wie immer, war natürlich "the best thing" ganz am Schluss, dass Pedro am Ziel bereits auf mich wartete. Er war schon frisch geduscht und genauso stolz wie ich.