07.09.2013

Sieg beim Heimspiel in München

Ich möchte nicht behaupten, dass Triathlon in meiner Wahlheimat München ein stiefmütterliches Dasein fristen würde; was die Anzahl der Vereine und Aktiven in der Stadt und im Umland angeht, ganz im Gegenteil. Aber in den Genuss einer großen innerstädtischen Veranstaltung wie in Frankfurt mit dem Ironman oder dem City Triathlon kommt man hier nicht. Dafür wird man wahlweise mit überragender Landschaft bei Triathlons am Schlier- oder Chiemsee entschädigt oder, wie im Fall des 3MUC Triathlon Festivals, mit dem beeindruckenden Am-biente einer olympischen Austragungsstätte. Die Wettkämpfe beim 3MUC wer-den an der Ruderregattastrecke der Olympischen Spiele von 1972 ausgetragen. Für die Olympische Distanz (passender könnte die Bezeichnung für diese Stre-cke in diesem Fall nicht sein) heißt das: 1.500 m Schwimmen im glasklaren Re-gattasee, 8 Runden Rad-fahren um den See sowie 4 Runden beim Laufen. Das Radfahren ist durch die Runden auf ebener Strecke etwas eintönig und nach je-der Kurve muss neu be-schleunigt werden, aber die Strecke ist garantiert frei von Autoverkehr, sehr zu-schauerfreundlich und er-laubt es, den Überblick über die Konkurrenz zu behalten.  Die abschließende Laufstrecke ist sehr kurzweilig und dank einer Streckenlänge von ca. 9,5 km sehen die Zeiten in der Ergebnisliste auch entsprechend beeindruckend aus.
Während der Sprint am Samstag bei tollem Spätsommerwetter über die Bühne ging, mussten meine 400 Mitstreiter und ich am Sonntag mit etwas kühleren, aber doch angenehmen Temperaturen und ein paar Regentropfen zurecht-kommen. Offensichtlich kam ich mit den Bedingungen aber sehr gut zurecht. Beim Schwimmen konnte ich mich mit einer Zeit knapp unter 20 Min. ein wenig von der Konkurrenz absetzen. Der Vorsprung ermöglichte mir, dass ich auf der Radstrecke zunächst schauen konnte was hinter mir passieren würde. Der Vor-sprung schmolz zwar zunehmend, aber ich entschied mich, auf den letzten Run-den Druck zu machen, um möglichst als Führender auf die Laufstrecke zu wechseln. Das gelang mir auch nach 59 Min. auf der Radstrecke, wobei ich mir nach mittelmäßigen Läufen in Roth und Viernheim nicht sicher war, was die abschließenden Lauf-Kilometer bringen würden. Auf der ersten Runde merkte ich zum Glück aber bereits, dass die Beine endlich mal so wollten wie ich, und nach 35 Min. und einer Gesamtzeit von 1:53 h rannte ich glücklich als Erster ins Ziel. Fast hätte ich mich zu früh gefreut, da in der zweiten Startgruppe Tobias Haumann vom Tri-Team Triftern noch sehr nahe an meine Zeit heran-kam. Letztlich durfte ich aber dank 7 Sekunden Vorsprung den Erdinger "Siegerpokal" in Empfang nehmen. Das Treppchen komplettierte Triathlon-Altmeister Uli Nieper.
Als Saisonabschluss erwartet mich nun in zwei Wochen die Mitteldistanz beim 70.3 in Aix-en-Provence. Und zwischendrin drücke ich noch den Regionalliga-Herren die Daumen, damit es mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga klappt! Fotos: x2run