15.06.2017

Seniorenliga 2 Woogsprint

Erster Liga-Wettkampf eines mitmachenden Familienangehörigen von Ulrich Tschesche.

 Erster Liga-Wettkampf eines mitmachenden Familienangehörigen von Ulrich Tschesche.
1. Anmeldung zur LigaNachdem ich beim Triathlon schon Wettkampf- und Kampfrichter-Erfahrung sammeln konnte, wollte ich weitere Erfahrungen sammeln und habe mich dieses Jahr für die Seniorenliga angemeldet.Alt genug bin ich; einen Startpass habe ich auch; warum also sollte ich das nicht tun?Vielleicht, weil ich als "mitmachender Familienangehöriger"-wie ich mich gerne bezeichne- nicht so schnell bin, um vorne im Feld unterwegs zu sein?Ach was; Seniorenliga heißt: Spaß haben, haben mir viele gesagt; Spaß haben kann ich - also Anmeldung zur Seniorenliga.Nun bin ich tatsächlich gesetzt für die Seniorenliga 2 beim Woogsprint in Darmstadt.Super, ich muss mich nicht um die Anmeldung kümmern und keine Startgebühren zahlen; das macht alles der Verein.Im Vorfeld bekomme ich mit, dass es Ausfälle gibt, Umbesetzungen organisiert werden müssen und die Teilnehmer rechtzeitig beim Hessischen Triathlon Verband gemeldet werden müssen.Was bin ich froh, dass es bei uns im Verein Leute gibt, die diese undankbare Aufgabe machen. 2. VorbereitungZur Vorbereitung gehe ich weiterhin zum Eintracht-Training. Schwimmen, Radfahren und Laufen.Ich schaue mir auch die Ausschreibung an:750 m Schwimmen im Woog; der ist im letzten Winter entschlammt worden und soll jetzt so klar sein, wie lange nicht mehr.20 Km Radfahren auf einer flachen Radstrecke auf der B 26.5 km Laufen in 5 Runden auf dem Woogdamm.Wegen der Winter-Bauarbeiten auf dem Woog liegt die Wechselzone dieses Jahr etwas anders und die Wege sind etwas länger.Zur Vorbereitung werfe ich dann einen Blick auf die Ergebnisse vom letzten Jahr: Mit meinen Zeiten werde ich beim Schwimmen im Mittelfeld herauskommen, beim Radfahren und Laufen werde ich wohl eher Letzter oder Vorletzter, was auch meinem Gesamtergebnis entsprechen dürfte.Was soll's; da gibt's noch viel Entwicklungspotential - und es gibt ja noch das Streichresultat (es werden nur die ersten drei von vier Athleten gewertet).Außerdem ist die Eintracht breit aufgestellt und es muss auch Leute geben, die den Adler ganz hinten im Feld zeigen - und da komme ich gerne ins Spiel.Die Mannschaft in der Seniorenliga 2 belegt nach dem ersten Wettkampf den letzten Platz; mit mir kann es zumindest keinen schlechteren Platz geben. 3. WettkampfWettkampftag: früh aufstehen, zeitig da sein.Jeder soll diesmal seine Start-Unterlagen selber abholen.Einer von uns in der Seniorenliga 2 ist noch ausgefallen; wir haben aber einen Ersatz vor Ort; trotz Namenskontrolle beim Abholen sind die Unterlagen des ausgefallenen Teammitglieds schon abgeholt; der Ersatzmann hat keine Unterlagen und kann nicht starten.Also müssen wir übriggebliebenen Starter alle drei ankommen, um die Mannschaft zu werten; ich bin plötzlich kein Streichergebnis mehr; ich werde jetzt gewertet.Der Woog hat um morgens 21 Grad Wassertemperatur; die Altersklassenathleten dürfen (weil die Wassertemperatur unter 22 Grad liegt) mit Neoprenanzug schwimmen; für die Hessenliga- und Bundesliga-Teilnehmer gilt die "Elite"-Regel: Ab 20 Grad Wassertemperatur auf der heutigen Sprint-Distanz herrscht Neoprenverbot.Für die Seniorenliga (Teilnehmer ab 40) und Masters (Teilnehmer ab 50) wird 1 Stunde vor dem Start noch mal extra gemessen- hier gilt die 22-Grad-Regel wie bei den Altersklassenathleten; es bleibt unter 22 Grad; wir dürfen mit Neoprenanzug schwimmen.Die beiden Teamkollegen schaffen mit vereinten Kräften mich in meinem Neoprenanzug einzusperren.Nach einem kurzen Einschwimmen kann es losgehen.Startschuss, Kopfsprung, Schwimmbrille sitzt noch.Schwimmen, schwimmen, schwimmen.SchwimmausstiegLaufen, laufen, laufen - gefühlt einen Kilometer bis zum Wechselplatz (tatsächlich keine 100 Meter) Wo ist die Feuerwehr mit der Rettungsschere, wenn man sie braucht - nicht hier, hat auch keiner bestellt; ich muss mich selber aus dem Neoprenanzug befreien. Den Zeitvorteil vom Schwimmen mit Neoprenanzug habe ich souverän beim Ausziehen des Neoprenanzugs wieder ausgeglichen.Helm aufziehen und schließen, Radschuhe an, Startnummer nach hinten, Radbrille auf; jetzt geht's zum Radfahren:Laufen, laufen, laufen - gefühlt einen Kilometer bis zum Radaufstieg (tatsächlich nur 300 Meter). Jetzt aber endlich Radfahren auf einer flachen Strecke; nur, so flach ist die Strecke dann doch nicht; 5 km zieht es sich kaum sichtbar -aber für mich spürbar- in die Höhe (tatsächlich nur 50 Höhenmeter).Die 5 km zurück sind dann deutlich einfacher zu fahren; und das Ganze noch einmal.Während des Radfahrens lerne ich einen Großteil der Schwimmer kennen, die nach mir aus dem Wasser gekommen sind, aber schneller radeln können - waren eine ganze Menge; aber nicht alle; ich bin noch nicht Letzter.Nach dem Radeln vom Rad absteigen und dann Laufen, laufen, laufen - gefühlt einen Kilometer (tatsächlich kaum 400 m), bis ich das Fahrrad abstellen kann, den Helm abziehe und die Laufschuhe anziehe und dann erst das eigentliche Laufen kommt:Laufen, Laufen, Laufen.Schön, ein Rundkurs.Am Anfang sind noch ganz viele Läufer dort unterwegs - auch aus der vor 40-55 Minuten vor uns gestarteten Volkstriathlon-Wertung.Aber schnell leert sich die Laufstrecke, nur noch wenige Senioren sind dort unterwegs; Plötzlich habe ich ein Fahrrad vor mir, auf dem steht 1. Läufer; das finde ich lustig, wohl wissend, dass nicht ich damit gemeint bin.Dann kommt auch schon der erste Läufer der 1. Hessenliga, der 35 Minuten nach mir gestartet ist.Jetzt aber dranbleiben, denke ich kurz, um später etwas realistischer zu entscheiden, doch besser mein Tempo weiterzulaufen; so wie der läuft kommt der noch mal wieder; und so ist es. Und so darf ich ein zweites Mal über das Rad für den ersten Läufer vor mir lachen.So schöne Momente erlebt man nur im Wettkampf; und Bilder gibt's davon auch nicht.Ich darf dafür jetzt auch schon ins Ziel laufen; ich habe meine fünf Runden geschafft.Erwartungsgemäß sind meine beiden Teamkollegen schon im Ziel (seit 22 und 11 Minuten), natürlich auch unsere erste Seniorenmannschaft und unsere Masters.Überraschenderweise musste ich noch nicht einmal den letzten Platz belegen und kann mich über Platz 40 von 46 freuen.Auf Grund der guten Leistungen der beiden Teamkollegen hat das Team diesmal nicht den letzten Platz belegt, sondern konnte sogar den 9. (von 12) Plätzen belegen.In der Gesamtwertung bleiben wir dennoch auf dem letzten Platz.Aber es geht ja nicht um Plätze, sondern um Spaß beim Wettkampf; und den hatten wir in der Seniorenliga 2:
Name Platz Zeit
Yosif Manavski 03/46 1:11:47
Michael Gerlach 35/46 1:22:58
Ulrich Tschesche 40/46

1:31:20

 

Und die Moral von der Geschichte?
Wer zu spät kommt, ...
... hat erst mal kein Bier
wie unschwer auf dem Bild zu sehen ist.
oder

Wer zuletzt lacht...
...ist nicht früher da gewesen



 

Spaß und Erfolg hatten auch alle anderen Eintrachtler in der Liga- und es gab noch Starter in der offenen Wertung, die hier nicht aufgeführt sind.In der Mastersliga wurde der erste Platz erkämpft:
Name Platz Zeit
Uwe Hauke 02/28 1:08:49
Thomas Maith 03/28 1:08:49
Markus Wehner 08/28 1:12:54
Ronald Welz 17/28 1:17:56
 In der Seniorenliga 1 wurde ein guter 4. Platz (von 13) erkämpft:
Name Platz Zeit
Alexander Adam 12/52 1:10:26
Dirk Löwer 16/52 1:11:13
Stefan Kirchenmajer 17/52 1:11:52
Axel Breitbach 45/52 1:21:01
 Ebenso unsere Damen in der Hessenliga 2Team 1 mit Platz 2/11:
Name Platz Zeit
Imke Jagau 03/43 1:16:35
Birgit Zimmer 05/43 1:16:59
Clare Tilsley 19/43 1:22:58
Miriam Stein 31/43 1:27:29
 Team 2 mit Platz 11/11:
Name Platz Zeit
Tanja Wirth-Linsenmeier 26/43 1:25:03
Anja Dix 30/43 1:27:14
Mechtild Lautermann 41/43 1:49:31
Theresa Sauerwein   DNF
 Und unsere Jugend A/Junioren in der Hessenliga 2 mit Platz 10/10 (aber alle jeweils Platz 1, 2 oder 3 in ihrer Altersklasse!)
Name Platz Zeit
Samuel Linsenmeier 22/50 1:09:34
Marcel Kristhofen 40/50 1:13:39
Julia Schuler 47/50 1:16:13
Tillmann Durth 48/50 1:16:19
Simon Andreas Kipp 49/50 1:17:26