25.05.2014

Kinzigman - Mein Start in die Triathlonsaison 2014

„Schreib' doch mal was über deinen Wettkampf“, meinte Petra C. Mahlau. Und da ich ja gerne selber solche Erlebnisberichte lese, will ich mich mal auf das für mich so unbekannte Terrain begeben ...

„Schreib' doch mal was über deinen Wettkampf“, meinte Petra C. Mahlau. Und da ich ja gerne selber solche Erlebnisberichte lese, will ich mich mal auf das für mich so unbekannte Terrain begeben:


Den Kinzigman hatte ich schon auf der Platte, seit ich vor Knapp drei Jahren nach 15-jähriger Triathlonabstinenz wieder den Spaß an dem Sport gefunden hatte. Schöne kurze Sprintdistanz(500 Meter/ 20 Km/ 5 Km) mit Schwimmen im See, alles nicht weit entfernt in Langenselbold. Zudemals Teil der internen Vereinsmeisterschaft mit vielen Eintrachtlern. Das versprach großen Spaß!Einziger Knackpunkt: Ich hatte am gleichen Wochenende eine Gemeinschaftsausstellung amLoftelier in Fechenheim, am Samstag ja kein Problem, aber am Sonntag öffnete die Ausstellung schon um 11.00, während der Schwimmstart um 10.15 war... Das ging nicht ohne Hilfe!

 

Das Aufwachen am Sonntagmorgen war nicht so schlimm wie einige Wochen zuvor am ersten Mai vor dem Radrennen über den Feldberg. Da ging's mir wirklich schlecht, weil ich Angst vor dem Rudelrennen und der Härte der für mich sehr langen Strecke hatte. Zu Recht! An diesem Morgen schien die Sonne und ich war positiv angespannt. Raceday;), juhu! Zudem wollte ich beim 'familieninternen' Rennen mit Jochen und Denis diesmal die Nase vorne haben: ein, zwei Minuten schneller schwimmen und dann zeitgleich auf die Laufstrecke und die Wettkampfsau 'rauslassen. Könnte klappen!

Am See dann superschöne Stimmung, viele nette bekannte Gesichter, strahlendes Wetter und unsere Frauen-Eintracht-Wechselzone gaaanz hinten. Wir hatten mit dem Rad in der Hand den weitesten Weg zurückzulegen!!! Die erste Testosteron-Startgruppe legte los und wir Frauen und Master-Männer haben uns dann noch eingeschwommen. Das Wasser war toll, ganz frisch und angenehm. Nachdem wir tagelang vorher gerätselt hatten, ob das Schwimmen aufgrund der Eisheiligen wegen zu niedriger Temperaturen ausfallen würde, war das eine positive Überraschung. Noch eine Minute vorm Start mit Dani abgeklärt, ob die von uns beiden anvisierten 1:15 Std wohl realistisch seien?! Meine letzte vergleichbare Sprintdistanz lag zwei Jahre zurück, da hatte ich 1:20 Std auf der Uhr und ich kannte diese Strecke ja nicht genau... Schnell noch Jochen küssen und schon kam der Countdown.

Wollte eigentlich ganz links schwimmen, aber natürlich war da ein Kerl links direkt neben mir, einer direkt rechts neben mir und direkt vor mir mal wieder keiner zum Wasserschattenschwimmen. Da kam ich nicht weg, dann die erste Boooo-gurgel-je, auweia, das war eng, was für ein kurzatmiges Gekeule, irgendwo dahinten der erste Schwimmausstieg. Eigentlich ist das Schwimmen ja meine Lieblingssportart, aber auf der kurzen Strecke da wird man nicht warm. Fühlte sich unrund, schwerfällig und ein bisschen krank an das Ganze. Beim kurzen Landgang dann Anja und Guido und … beim Anfeuern, das war toll, und schon wieder rein ins Wasser, nochmal 250 Meter zurück. Habe dann realisiert, dass ich nur von orangenen Badekappen mit Kerlen drin 

umzingelt war (wir Frauen trugen schwarz ...), das war schon mal erfreulich. Endlich an Land konnte ich mich ganz gut aus dem Neo schälen, schnell noch die Ohren abgetrocknet und auf ging's, ewig weit laufen mit dem Rad, beim Aufsteigen nochmal durchschnaufen und los direkt aufs dicke Blatt. Diese ersten Radkilometer beim Sprint sind ja sowas von mühsam! Der erste kleine Hügel war wie ein echter Berg, hab' nur gekeucht und Dampf gemacht, ich weiß ja, dass sich der Atemrhythmus irgendwann beruhigt ... Aber das hat, glaube ich, bis Kilometer acht gebraucht, bis es runder lief und ich eine angenehme Reisegeschwindigkeit erreicht hatte. Auf der anderen Seite kamen mir schon die Männer aus der ersten Startgruppe entgegengerauscht, viiiele Eintracht-Leibchen :-) Da endlich der Wendepunkt und Autos, die einen ausbremsen, uuuh, ich dachte, die Strecke wäre gesperrt! Aber irgendwie ging das auch und zurück steigt die Motivation nochmal. Man kann auch prima erkennen, wer da alles so hinter einem angedampft kommt, da schien der Abstand erst einmal zu reichen. Jetzt bloß keinen Platten bekommen, uff, wo kommen denn plötzlich die ganzen Anstiege her, bin doch auf dem Hinweg gar nicht irgendwo 'runter gefahren... Aber der Tachoschnitt zeigte irgendwas über 30 km/h an, da müsste ich gut in der Zeit liegen. Habe es dann tatsächlich noch geschafft, die ganze Trinkflasche auszutrinken und plötzlich kam schon wieder die Einmündung zum See. Das waren höchstens 19 km, umso besser!

Habe mich irgendwie total auf's Laufen gefreut, jetzt konnte ja fast nichts mehr schief gehen! Laufschuhe an und los, kurz haben die Waden noch zugemacht und ich hatte Sorge, einen Krampf zu kriegen. Bin dann etwas lockerer los und dann ging's auch schon wieder. In dem Moment lief gerade der Sieger in's Ziel. Gut, dass ich nur 5 km zu laufen hatte! Beim Ironman stelle ich mir das total hart vor, wenn man noch einen Marathon vor sich hat und der Sieger schon feiern  ann! Das Laufen fühlte sich super an. Hatte am Mittwoch noch einen 1-km-Test bei Georg und Claudia auf der Bahn gelaufen, der war erfreulich und dieses 'fliegende Gefühl' wollte ich jetzt wieder haben. Schon war der erste Kilometer geschafft, wieder sehr nette und motivierende Anfeuerung von Margit, Sonja, Wolfgang (Danke für die vielen tollen Fotos!), da kam mir schon Jörg mit einer wahrscheinlich Superzeit auf dem Weg ins Ziel entgegen und ich machte mich auf den Weg in's Feld. Oh, und direkt noch eine sehr sportlich aussehende Frau überholt, huch, das lief ja bestens. Bloß keine Seitenstiche kriegen... Und dann kamen mir die ganzen Eintrachtler schön nacheinander entgegen: Michael Gerlach (he, Michael, du bist 3 sek schneller als ich!), Arman, Wolfgang, Aleco, Micha und einige andere, deren Namen ich noch nicht kenne. Dann schon die ersten Frauen. Habe nicht genau mitgezählt, aber für Top Ten dürfte es reichen bei mir, seeehr schön, noch mal einen Gang zugelegt.

Dann endlich der Wendepunkt und die spannende Frage, wer

alles hinter mir angerauscht kommt. Da war nicht so viel Platz aber ich habe mich so gut gefühlt. Und da kamen Ulli und Mica angaloppiert, wir haben uns abgeklatscht und ich dachte nur, hier auf dem Feld wird's mir schon zu heiß, bloß 'raus aus der Sonne. Jochen noch abklatschen! Klaus kommt mir entgegen und ruft mir zu, ob ich in der ersten Startgruppe gestartet sei. Danke! Und plötzlich sehe ich da hinten Tami vor mir und bin auf einmal 'dran und vorbei. DAS war dann wirklich ungewöhnlich. Ich glaube, Tami war noch müde von dem tollen Wettkampf in Fulda am Wochenende zuvor und ich war ganz ausgeruht, das dürfte ein einmaliges Erlebnis für mich bleiben! Zumal ihre stärkste Zeit noch vor ihr liegt und es bei mir so langsam bergab gehen dürfte ... ;) Im Ziel wartete dann schon breit grinsend Denis aus der ersten Startgruppe, noch keine 5 Minuten da, yeah, Familienduell' gewonnen, höhö! Jochen kam dann auch, zwar nicht zufrieden mit seinem Wettkampf, aber gut gelaunt ins Ziel. Wir konnten uns dann noch 10 Minuten freuen, aber dann musste ich leider weg. Hätte mich ja gerne noch etwas länger dort aufgehalten!Ungeduscht ins Auto, nach Hause gerast, geduscht, gestylt und schnell was gegessen... Um 13:05 Uhr war ich bei meiner Ausstellung, meine Freundin hatte die Schmuckstücke perfekt dekoriert, alles war gut. Und die Endorphine bewahrten mich davor, allzu müde zu werden. Wurde dann noch ein anstrengender Nachmittag, danach noch Abbau und Vitrinenschlepperei, aber die Belohnung war dann abends im 'Rad' der Bembel nebst Steak zusammen mit Jochen, Anke und Sven, die mir liebenswerterweise eine CD von der Kelly-Family schenkten ;) Die gab's gratis beim Vortrag von Joey Kelly. DAS war doch besser als ein Pokal, haha!Fazit: Sprint ist wohl mein Ding und im Wettkampf mit Rückennummer geht alles noch mal leichter. An diesem 18. Mai hat alles zusammen gepasst, aber ich kenne es natürlich auch ganz anders. Sobald es in den richtigen Ausdauerbereich geht, verlassen mich irgendwann die Körner. Aus mir wird bestimmt nie eine IronWoman! Bin jedenfalls hochzufrieden mit Platz 6 von 50 Frauen und Platz 1 AK 50 in 1:06:31, einer für mich unglaublichen Zeit. Die Laufzeit von 20:49 Minuten bin ich zuletzt vor mehr als 20 Jahren gelaufen, irgendwann so zwischen 25 und 30 Jahren. Waren das wirklich 5 km? Hat das einer von euch mal nachgemessen???Insgesamt haben wir Triathleten von Eintracht Frankfurt ein starkes Starterfeld von 14 Frauen und 28 Männern gestellt. Und es gab noch einige Treppchenplätze in den Altersklassen:Frauen1.JugF: Tami Stützel – 01:06:40
1.W35: Micaela Racky – 01:11:42
2.W50: Sabine Nitzschke – 01:16:01
1.W55: Renate Herr – 01:21:01
2.W20: Marilena Truschkowski – 01:33:26Männer3.M35: Christian Mittelsdorf – 00:55:29
2.M30: Markus Freund – 00:56:18
1.M55: Howard Fordham – 01:05:02
1.M60: John Farrell – 01:09:25(Anm. d. Red.): Glückwunsch von uns allen für Eure tolle Leistung. Wir sind stolz auf „unsere Adler-Frauen und Adler-Männer“.