28.09.2008

Janz Baliin war eene Wolke…

und in der Tat, als Leena und ich am Freitagmorgen um 10 Uhr am Berliner Hauptbahnhof ankamen lag ganz Berlin noch unter dichtem Nebel, der sich dann aber schnell auflöste, und wir hatten für den Rest des Wochenendes eitel Sonnenschein.

Überrascht haben uns die vielen Straßencafes und Restaurants, die alle gut besucht waren. Es stand ja auch ein großes Ereignis bevor: der 35. Berlin-Marathon mit über 40.000 Teilnehmern und einem angekündigten, neuen Weltrekord von Haille Gebrselassie.

Ich hatte letztes Jahr beim ARQUE – Runup einen Freistart inklusive zwei Übernachtungen im SAS Hotel direkt an der Museumsinsel gewonnen. Das war ein Preis, um den mich alle beneideten, denen ich davon erzählte.

Der Marathon ist ein riesiges Event. Samstagnachmittag und fast den ganzen Sonntag ver-kehren weder Busse noch Straßenbahnen. Samstagnachmittag startet schon der Skater-Marathon als eigene Veranstaltung. Dabei hält sich allerdings der Zuschauerandrang noch in Grenzen. Am Sonntag sollen es 1 Million gewesen sein. Die Organisation verlief im Großen und Ganzen reibungslos, obwohl ich mir gewünscht hätte, nicht quer durch Berlin zum Abholen der Startnummer fahren zu müssen. Auch musste man erst an allen Ausstellern vorbei, um zur Startnummernausgabe zu kommen - man erkennt die Absicht und ist verstimmt. Dafür gab es dann für viele am Sonntagmorgen noch ein langes Suchen nach der Abgabestelle für die Kleiderbeutel. Dies lässt sich sicher verbessern. Andererseits wurde der riesige Läuferandrang gut zu den jeweiligen Startblöcken geschleust.

Das gute Wetter tat sein Übriges, und als Jogi Löw und Klaus Wowereit pünktlich um 9 Uhr den Lauf starteten, waren alle guter Dinge. Ich hatte mir eine Zeit unter 3:30 Std. vorgenommen, und startete am Ende von Block E in der ersten Startgruppe. Auch wollte ich mich nicht verführen lassen und ging den Lauf verhalten an. Bei km 2 erkannte mich ein Vereinskollege an meinem Eintrachttrikot (ich startete allerdings unter Passtschon98), und da wir in etwa die gleiche Zeit laufen wollten, blieben wir zunächst zusammen. Wir überholten bei km 9 die 3:30 Std. Pacer und waren auf einem Kurs um die 3:25. Als wir dann eher in Richtung 3:20 tendierten, wurde mir das etwas zu schnell. Ein weiterer Vereinskamerad klopfte mir beim Überholen auf die Schulter, und ich verlor beide bei km 19 aus den Augen.

Die Halbmarathonmarke passierte ich in 1:42:30 und fühlte mich bei km-Zeiten um 4:50 Min. immer noch wohl und guter Dinge. Leider meldete sich 5 km später unter dem rechten Vorfuß eine Blase an. Ich beschloss zwar, dies zu ignorieren, aber, wenn man bei jedem Schritt überlegt, wie man den Fuß aufsetzen soll, damit es am wenigsten schmerzt, verliert man zwangsläufig an Zeit. Immer wenn ich merkte, dass die 3:30 Läufer mich einzuholen begannen, vergas ich die Schmerzen und legte wieder etwas zu, Luft hatte ich ja. Aber trotzdem erwartete ich die nächste km-Markierung immer sehnlicher.

Endlich war ich dann am Brandenburger Tor! Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass die 3:30 doch knapp werden könnten, aber es waren keine 500m mehr bis zum Ziel. Das musste in gut 2 Minuten zu schaffen sein! Die Anfeuerungsrufe der vielen Zuschauer taten ihr Übriges und ich rannte was noch ging. Alle Schmerzen waren vergessen. Im 10km-Tempo überquerte ich die Ziellinie in 3:29:30 Std. Immerhin war das Platz 9 von 376 Finischern in meiner Alters-klasse und Platz 6105 insgesamt bei 40827 Startern und 28357 Finischern!

Von der Eintracht kamen noch Tim Gondorf mit 3:24:15 Std. auf Platz 4817 und Robert Neu-bauer mit 3:34:48 auf Platz 7420 ins Ziel. Mika Kotro von Passtschon98 erzielte mit der Superzeit von 2:55:38 Platz 895!

Dank ARQUE war es für Leena und mich ein gelungenes Wochenende! Der nächste ARQUE-Lauf findet übrigens am 9. November statt.