08.10.2021

Inklusionsteam zeigt absoluten Willen

Das kolumbianische Vater-Sohn-Team hat sich im Sommer den Ironman Hamburg vorgeknöpft und mit unbändigem Willen lange gegen widrige Umstände gekämpft.

Oscar und sein Sohn David haben im Jahr 2019 bei einem Deutschlandbesuch gemeinsam den Frankfurt Marathon erfolgreich absolviert. Als neues Ziel wurde in diesem Jahr der Ironman Hamburg ausgewählt, weil dort mehr Platz auf der Strecke ist als in Frankfurt. Vor dem großen Traum stand ein Jahr der akribischen Vorbereitung: Training, Gespräche mit dem Veranstalter und Sponsoren und die Suche nach einem Support-Team mussten gestemmt werden. Eine Delegation aus Hessen machte sich dann Ende August auf den Weg und schlug ihr Lager in einer barrierefreien Jugendherberge in der Nähe der Strecke auf.

Auf den frühen Schwimmstart – direkt nach den Profifrauen – folgte nach 1.200 von 3.800 Metern leider der verfrühte Abbruch. Das bereits getestete Schlauchboot wurde beim Transport schwer beschädigt und das Ersatzboot verlor massiv Luft, sodass die Wasserwacht eingreifen musste. David kann aufgrund seiner Beeinträchtigung nicht selbst schwimmen. Mit der sehr kooperativen Hilfe des Ironman-Hamburg-Teams wurde spontan auf ein Bike-Run-Format gewechselt, das mit drei Runden zu jeweils 60 Kilometern geplant war.

Die erste Runde verging wie im Flug. Regen, Kälte und Wind zwangen auf der zweiten Runde allerdings zahlreiche Teilnehmer:innen in die Knie. Um weder Oscar noch David in seinem Anhänger unnötigen Gefahren auszusetzen, endete das Rennen leider nach 120 Kilometern. Auch wenn es für die Ziellinie unter den widrigen Bedingungen nicht gereicht hat, ziehen wir unseren Hut vor einem unglaublich energetischen Duo, das mit viel Willen und Herz eine große Herausforderung angegangen ist. Auch die motivierenden Zuschauer:innen und Athlet:innen vor Ort haben Anteil daran, dass genug Schwung für eine Neuauflage des Projektes in naher Zukunft vorhanden ist. Ironman-Langdistanz – wir haben noch eine Rechnung offen!