14.07.2017

Hawaii, Hawaii - wir fliegen über Frankfurt nach Hawaii!

Am 09.07.2017 war es mal wieder so weit. Ein kleiner Familienausflug - der längste des Jahres, allerdings mit aktivem Sportprogramm. Mainova-Ironman Frankfurt.

Am 09.07.2017 war es mal wieder so weit. Ein kleiner Familienausflug - der längste des Jahres, allerdings mit aktivem Sportprogramm. Mainova-Ironman Frankfurt.Mittlerweile habe ich nach vier Teilnahmen darin ein wenig Übung: Wecker klingelt um 03:20 Uhr, Kaffee und Toast zum Frühstück und dann kommt schon das vorbestellte Taxi zum Langener Waldsee, um uns abzuholen. Uns - das sind meine Frau Tina und ich, Dirk.Am Langener Waldsee muss man als „Mit-dem-Taxi-Ankommer" den 1km Fußweg zum Startbereich zurücklegen. Das Rad habe ich bereits am Tag vorher eingecheckt, den Radbeutel mit dem Helm aufgehängt.Jetzt gilt es die letzten Vorbereitungen zu treffen. Reifen aufpumpen, die Radflaschen mit der Maltolösung (meine angerührte Flüssignahrung für die Radstrecke) anbringen und die Radschuhe befestigen. Dann ist mein Rad startklar. Also, den "Ameisenhügel Wechselzone" verlassen, um in Ruhe einen weiteren Kaffee zu trinken und alles auf mich wirken zu lassen. Lediglich umziehen und sich in den Neo quälen steht noch auf dem Programm. Also wie immer: ein wenig zu früh eingetroffen. Aber besser so, als sich mit der Zeit zu verspekulieren.Immer mehr Athleten sind nun in ihrem Neo zu sehen, so dass ich noch mal in die Wechselzone gehe, um mein Rad vor dem Start ein letztes Mal zu kontrollieren. Alles passt!Also, umziehen und in den Neo zwängen, es wurden nämlich neofreundliche 24,1 Grad gemessen. So was aber auch ;-)Nach dem Verabschieden der Liebsten heißt es, ab zur Startaufstellung!  Ich habe mich eingeordnet in den Bereich 1 Stunde bis 1:10 - und da auch ganz hinten, weil ich doch eher wenige Schwimmeinheiten gemacht habe in diesem Jahr (Notiz an mich: mehr Schwimmen!). Dann kommt auch schon der Startschuss für den Rollingstart für die Altersklassenathleten. Jeder gleitet in den See, ohne Aufregung, ein Startfeeling kommt bei mir nicht so recht auf. Das war beim Massen-Schwimmstart früher anders, aber dafür ist der Start nicht mehr so hektisch und das Hauen und Stechen kommt nur noch sehr selten vor.Schnell habe ich meinen Rhythmus gefunden und erhoffe eine Schwimmzeit um die 1:06 Std, trotz des sehr geringen Schwimmtrainings. Nach einer Runde kommt der kurze Landgang, meine Frau höre ich sofort, schnell geküsst und weiter. Das Schwimmen ist schon lang:). Es ist nicht meine größte Stärke ;).Nach 1:09, also etwas langsamer als gehofft, bin ich aus dem Wasser gestiegen.Am Langener Waldsee gilt es dann, den „Berg" (zumindest kommt mir der Schwimmausstieg nach dem Schwimmen immer wie einer vor) zu erklimmen, Beutel geschnappt, Neo aus, Neo in den Beutel und Richtung Rad gerannt. Helm auf, mit dem Rad durch die Wechselzone hechten, aufs Rad springen, nach einigen Pedalumdrehungen die Schuhe anziehen, den Rennanzug gerade ziehen (Falten sind ja nicht aerodynamisch) und mal schauen, ob die Beine ordentlich treten können.Als etwas stärkerer Radfahrer heißt es nun die nächste Zeit die linke Spur zu nutzen. Durch Frankfurt gefahren, die nicht so ansehnliche Hanauer Landstraße hinter mir gelassen und den ersten wirklichen „Berg“ des Tages in Bergen-Enkheim hochgefahren. Ich habe bereits gemerkt, dass die Beine sich nicht sooo gut anfühlen.Am Hühnerberg in Bad Vilbel genieße ich die Anfeuerungen der Zuschauer. Ein tolles Gefühl! Doch plötzlich macht sich mein rechter Oberschenkel mit einem Krampf bemerkbar. „Hmmm…“, denke ich, "das fängt ja früh an.“  Ab auf die zweite Runde - und wieder am Hühnerberg gibt es den nächsten Krampf.Doch mein Ehrgeiz und die tolle Atmosphäre - vor allem auch am Eintracht Frankfurt Triathlon-Verpflegungsstand haben mich motiviert, einfach weiterzufahren. Toll, was die Vereinskameraden da auf die Beine stellen. Sie sorgen für eine grandiose Stimmung! Vielen Dank an Alle!  So langsam geht es Richtung Wechselzone und das bedeutet: ich muss mich auf das Laufen einstellen. Den letzten Schluck Malto-Plörre getrunken (die mich mal wieder hervorragend durch den Wettkampf bringt) und ein bisschen Wasser hinterher.Eine kurze Anmerkung noch zum Radeln, die erste Runde ist auf Grund der Teilnehmer schon sehr voll, aber jeder bemühte sich fair zu fahren, die Kampfrichter haben hierbei mit Fingerspitzengefühl geholfen. In der zweiten Runde hatte man genug Platz, Kampfrichter haben einen immer begleitet, in meinen Augen recht fair.Zurück zum Wettkampf.  Kurz vor dem Wechsel zum Laufen geht mir meine Innenmeniskus-Op im Februar durch den Kopf. Geregeltes Lauftraining konnte ich erst im April starten. Das Laufen wird also eine bunte Wundertüte werden.Das Rad, einem freiwilligen Helfer übergeben, den Laufbeutel schnappen und meine Laufschuhe anziehen. Meine Frau kurz umarmen, und schon machen sich Seitenstiche bemerkbar (Notiz für mich: mehr Stabitraining). Ich erahne einen seeeehr langen Tag!Nach vielleicht 6-7 Kilometern merkte ich davon nichts mehr, meine Laune steigert sich merklich. Und endlich kann ich auch die Zuschauer genießen. Es ist wirklich voll in Frankfurt - und die vielen Anfeuerungen sind einfach klasse! Ganz besonders im Eintracht-Frankfurt-Triathlon-Anzug - denn da hat man die besten und in Frankfurt auch die meisten „Fans“. :-)Ich schiele immer mal wieder auf die Uhr. Push…es könnte eine Zeit unter 10 Stunden möglich sein. Wow, also jetzt noch eine Runde, schnell noch ein leckeres Gel ;-) verdrücken und einfach nur hoffen, dass die Krämpfe vom Radfahren, sich nicht noch mal melden. Zum Glück tun sie es nicht und ich kann endlich rechts abbiegen. Rechts abbiegen heißt auf den roten Teppich, die wunderbare Atmosphäre des Zieleinlaufs beim Mainova-Ironman Frankfurt genießen. Vor dem Römer ist es wirklich fantastisch! Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich laufe ins Ziel - die Zeit: 9:45. Wow, nach all den Krämpfen, dem reduzierten Training, der Meniskus-Op - ich total geflasht. Meine Frau ruft mir zu, 15. Altersklassenplatz. Und schon wieder bin ich baff.  Das hätte ich wirklich nicht gedacht.Am nächsten Tag geht es dann zur Siegerehrung und Slot-Verteilung für Hawaii. 11 Slots in der AK 45-49 gibt es. Meine Frau und ich haben uns eher flapsig ausgetauscht, ob wir sowas überhaupt machen sollen. Aber, wir sind uns einig. Falls in der heutigen Slotvergabe wirklich vier Athleten verzichten sollten, so ein gigantisches Abenteuer: Ironman auf Hawaii - das darf man nicht ausschlagen, sollte es denn wirklich klappen. Wir rechnen nicht damit. Und doch: die Spannung steigt denn, erst einer, dann zwei und drei verzichteten. Das kann doch nicht … . Der vierte Qualifizierte lässt den Slot sausen. Wir schauten uns an, sind uns nicht sicher, ob das gerade wirklich passiert, ob wir uns nicht verzählt haben. Dann mein Name. Ein Traum! Mit dem Verzicht der Anderen können wir nun das Abenteuer Hawaii in Angriff nehmen.Ach so, Sport treiben muss man da ja auch noch :) Und Stabi-Übungen machen. Und mehr Schwimmen. Und im Meer schwimmen. Mein Gott, was freue ich mich darauf! Vielleicht hört Ihr dann noch vom großen Abenteuer! Ich freue mich, wenn Ihr mir die Daumen drückt!Aloha