10.05.2022
Triathlon

Guideläufer-Projekt nimmt am Inklusionslauf teil

Am Sonntag, 24. April, nahmen die Teilnehmer:innen des Guideläufer-Projekts von Eintracht Frankfurt Triathlon am Inklusionslauf der Lebenshilfe in Gelnhausen teil.

Das war der erste gemeinsame Wettkampf: Caro, Patricia, Peter und Sarah als Guides und Jaqueline und Uwe als Läufer:innen mit Seheinschränkungen starteten über zehn Kilometer. Ihre Erfahrungen: „Schon bei der Abholung der Startunterlagen stoßen wir auf die ersten Probleme“, sagt Uwe Wittemeier. „Schließlich sind wir Menschen mit Seheinschränkung selbst bei so banalen Sachen in unbekannter Umgebung immer auf Unterstützung angewiesen.“ 

Caro ging mit Lauf-Einsteigerin Jaqueline auf die Fünf-Kilometer-Walkingrunde, während Peter und Sarah Uwe bei dem Zehn-Kilometer-Lauf begleiteten. Patricia war mit tausenden Kilometern mit mir die Erfahrenste unter den Teilnehmer:innen und nutzte die Gelegenheit für einen eigenen Wettkampf. Sie stand aber als Joker zur Verfügung, wenn jemand ausgefallen wäre. Nach dem Einlaufen stellten sich alle im Startbereich auf, in dem einiges los war. Peter hat am Anfang die Führung von Uwe übernommen und Sarah schirmte ihn auf seiner freien Seite ab. Denn beim Start kommt es immer wieder vor, dass extrem engagierte Menschen versuchen, sich nach vorne durchzuschlängeln und dabei vor die Füße laufen.

Nach dem Startschuss gingen 300 Läufer:innen auf die 2,5-Kilometer-Runde, die je nach Wettkampfdistanz mehrfach gelaufen wurde. „Bei den verschiedenen scharfen Kurven sind die Guides durchaus gefordert, aber nach der ersten Runde haben sich alle eingelaufen und es geht locker weiter“, erzählt Uwe Wittemeier. Bei Kilometer 9,6 ein kleines Problem: Peter war hart an seiner Grenze gelaufen und ein Wadenkrampf kündigte sich an. So sprachen sich Sarah und er ab, Uwe übernahm kurz das Führungsband und Peter scherte aus, während Uwe weiterlief. Zwei Schritte weiter war Sarah an Uwes Seite, griff erst seinen Arm und striff sich dann das Führungsband über das Handgelenk. So konnten alle ohne Stopp weiterlaufen.

Sport im Inklusionsbereich ist nicht nur die gefeierten Paralympics, sondern auch ganz normaler Freizeitsport. Menschen mit Handicap erkunden ihre Grenzen und sammeln Erfahrungen, ohne gleich mit Leistungsstress konfrontiert zu werden.

Uwe Wittemeier

Jaqueline erreichte bei ihrem ersten Wettkampf Platz 2 der Walkerinnen mit Handicap und Uwe verbessert leicht seine Jahresbestzeit. Alles in allem ein schönes Erlebnis für alle Beteiligten, das dann noch mit der Siegerehrung, einigen Erinnerungsbildern und zum Abschluss mit einer Stadionrunde aller TeilnehmerInnen beendet wurde.

„Sport im Inklusionsbereich sind nicht nur die gefeierten Paralympics, sondern auch ganz normaler Freizeitsport, bei dem Menschen mit Handicap mal ihre Grenzen erkunden und Erfahrungen sammeln können, ohne gleich mit Leistungsstress konfrontiert zu werden. Vielen Dank deshalb an die Lebenshilfe Gelnhausen und alle Unterstützer:innen für diese schöne Veranstaltung!", so Uwe Wittemeier.