26.10.2008

Frankfurt Jubiläums-Marathon

 Bestzeitenwetter zum 50. Marathon in meiner 16 Jährigen Marathonlaufbahn. So hatte ich mir das vorgestellt. Wie angesagt hatten wir ca. 9-10°C als es los ging und die Sonne lugte leicht durch einen dünnen Wolkenschleier. Der Wind hielt sich noch in Grenzen, so das die äusseren Bedingungen für eine schnelle Zeit schon mal gegeben waren. Da ich nach IM Lanzarote in diesem Jahr 48 Marathons auf meiner Liste hatte, habe ich mal eben noch einen Interrims-Marathon in Darmstadt eingeschoben um In Frankfurt wo vor 16 Jahren alles begann auch mein Jubiläum zu feiern. Das ich den in der M40 gewinnen konnte war ein angenehmes Nebenprodukt und ein gutes Training, nicht mehr und nicht weniger  ;-)  Einige von uns hatten sich vorgenommen zum Jahresende noch mal einen rauszuhauen und wie sich zeigte waren die Bedingungen und die neue Strecke durchaus Bestzeitenfähig. Im Gegensatz zu den früheren Jahren hatte der Veranstalter die Strecke in einigen weniger bewohnten Bereichen gekürzt und dafür mehrere Schlenker im Innenstadtbereich hinzugefügt, so das man sich nahzu die halbe Strecke im Zentrum Frankfurts bewegte, was für die Zuschauer und Läufer sicherlich attraktiver war, aber einige Ecken mehr beinnhaltete als bisher. Das was wohl auch der Grund dafür das mein Garmin am Ende 700 Meter mehr anzeigte als man eigentlich laufen musste. Ich stand wie immer ganz vorne im ersten Startblock mit einigen guten Bekannten und man hatte sich schnell abgesprochen einen schönen Zug aufzumachen mit Zielzeit unter 2:45 h. Ambitioniert ! Das Elitefeld das sich am Start direkt vor uns aufbaute bestand erstaunlicherweise zu 80 % aus dunkelhäutigen Läufern, was uns doch sehr überraschte, da es für den ehemals “kleinen” Frankfurt Marathon ungewöhnlich ist. Aber man steigert sich ja in jeder Beziehung. Als der Startschuss fiel, hetzten erst mal alle wie gewohnt viel zu schnell los. Das GPS zeigte mal kurz 3:25 Min/Km an, worauf ich die Kollegen Freisberg und Stolzki erst mal einbremsen musste. Rene´hatte aber keine Lust zu bremsen, hatte er doch seinen eigenen Pacemaker für die erste Hälfte mitgebracht und lief die ersten 10 Km mal forsch in 37:30" an. Laufen lassen dachte ich mir nur. Der Übermut der Jugend. Wir hatten uns nach 5 Km mit unserer Gruppe auf 3:50 Tempo eingependelt, was sehr gut ging und offensichtlich für ca. 10 Leute genau das richtig Tempo war. So ging das dann auch ohne nennswerte Tempoänderung bis zu Km 27 in Höchst/Nied. Komischerweise riss da auf ein mal die Gruppe auseinender, just in dem Moment als wir Rückenwind bekamen, der bis Km36 an der alten Oper anhalten sollte. Plötzlich war Christian weg und auch Carsten Wunderlich, der sich schön mit uns in der Führungsarbeit abgelösst hatte viel auf der Frankenallee bei Km 34 langsam zurück. So musste ich die letzten 8 Km alleine bestreiten. Gerade da wo es anfing richtig weh zu tun. Ab 35 kündigte sich ein Krampf im rückwertigen Oberschenkelbereich an und auch der Ischiasnerv meldete sich wieder mal schmerzhaft. Also gab es nur die Möglichkeit die Schritte zu verkürzen und etwas Druck rauszunehmen, was ich sofort mit den ersten Kilometern im 4-er Schnitt und knapp darüber quitiert bekam. Ehrgeiz kam erst wieder an der Hauptwache auf als ein Konkuent um die Platzierungen in der Hessenmeisterschaft vor mir auftauchte, den ich bei Km 39 Ein- und Überholen konnte. Wie sich später rausstellte lag er auf Platz 5. den ich dann am Ende auch bei den Hessischen Meisterschaften belegt habe, worüber ich sehr happy war. Direkt vor der alten Oper bei Km 40 zeigte die Uhr genau 2:36 h an. das hieß noch 9 Minuten für 2,2 Km. Also hab ich noch mal alles mobilisiert was drin war ohne Rücksicht auf mögliche Krämpfe und bin bis in die Festhalle voll Anschlag durchgelaufen. Ein kurzes Winken und Daumen hoch noch zu Mutter, Freundin und Sohn bei Km 42, kurz bevor man links einbiegt zur Festhalle. Grandioses Szenario, wenn man mit 2:44:28” über den roten Teppich läuft und das Spektakel in der Halle aus vollen Zügen genießen kann. Für mich persönlich stand am Ende mein schnellster Marathon auf einer Rundstrecke und der zweitschnellste den ich je gelaufen bin. Platz 129 Gesamt, Platz 26. M40, Platz 5 bei den Hessischen Meisterschaften und auch Platz 5 mit der Mannschaft "LG Eintracht Frankfurt", nur knapp 3 Minuten hinter den 4. platzierten von Spiridon, da Rene´ Freisberg tatsächlich eine 2:39:41" h rausgehauen hat und somit eine fulminannte neue Bestzeit hingelegt hat. Leider ist Christian, unser 3. Mann, am Ende so eingebrochen das Jörg Engelhardt noch mit 2:51 h in die Mannschaft reingerutscht ist. Danke allen supporties, vor allem an unserem tollen Stand bei Km 35, wo die Welle mit dem Roten Blitz durchgerauscht ist  ;-)  Hang loose, Bis nächstes Jahr, wenn ich dann zielstrebing die 100 Marathongrenze angehen werde. Euer Frank