19.08.2021

Ein rundum genialer Tag

Der Schweiß ist getrocknet, die Beine beruhigen sich, aber der Stolz bleibt. Hier berichten drei tapfere Finisher von Eintracht Frankfurt Triathlon von ihrem Ironman-Abenteuer in Frankfurt.

Rebecca Sack

Nach fast zwei Jahren endlich wieder einen Wettkampf zu bestreiten, war einfach nur toll. Ich hatte zwei Wochen zuvor bereits beim Frankfurt City Triathlon die olympische Distanz absolviert und hatte so dermaßen Bock auf den Ironman! Ich war super vorbereitet und konnte in den letzten Tagen den Tag/Start am Langener Waldsee kaum erwarten. Die Stimmung am See und auch bei den Zuschauern und Startern war einheitlich: Alle hatten einfach nur Bock! Ich hatte während des gesamten Rennens einfach Spaß. Klar tut es irgendwann weh und man muss beißen, aber ich war einfach glücklich, dass ich das Rennen bestreiten kann. Die Stimmung an der Strecke war anders als sonst. Die Radstrecke war doch größtenteils sehr einsam und man hatte teilweise das Gefühl, einfach Sonntagmorgens zu trainieren. Am Main gab es auch weitaus weniger Zuschauer, aber die vorhandenen haben ordentlich Stimmung gemacht!

Für mich persönlich war es nahezu das perfekte Rennen. Das Schwimmen lief recht entspannt und als mir meine Trainerin beim Radaufstieg meine Schwimmzeit zurief, gab es den ersten Motivationsschub: Bestzeit! 
Das Radfahren lief gut und stabil. Es gab ein kleines Tief ab Kilometer 130 als mein Magen etwas rebellierte und bei mir leichte Panik aufkam. Zum Glück hatte es sich mit der Zeit wieder beruhigt und ich konnte mich aufs Laufen freuen. Der abschließende Marathon war einfach nur genial und mein persönliches Highlight. Ich bin vielleicht etwas zu euphorisch losgelaufen, aber nach ein paar Kilometern hatte ich meinen Rhythmus gefunden.
Bereits zu Beginn hatte ich genaue Zwischenzeiten und Abstände, sodass ich genau wusste, wo ich im Feld und mit Blick auf die Kona-Slots stehe.

Beim Zieleinlauf am Römer habe ich dann auf meine Uhr geschaut und realisiert welche Marathonzeit ich da gerade abgeliefert habe und konnte es kaum fassen. Bestzeit! Als ich mich nach dem Zieleinlauf umgedreht und meine Gesamtzeit gesehen habe konnte es noch weniger fassen: Bestzeit! Es gab einen Plan und der ist aufgegangen. Auf einem Kona-Slot hatte ich spekuliert bzw. das war das Ziel. Es gab zwei Slots, also war klar, dass ich Zweite werden muss, um sicher einen zu bekommen. Es hat geklappt und ich habe den Slot angenommen. Trotz aller Unsicherheiten: Das ist mein großer Traum, mein großes Ziel!

Oliver Rudolf

Oliver Rudolf bei seiner ersten Langdistanz.

Es war mein erster Ironman und damit auch meine erste Langdistanz in Frankfurt im Eintracht-Dress. Trotz aller Corona-bedingten Einschränkungen war die Stimmung an der Strecke klasse. Der Adler auf der Brust hat dafür gesorgt, dass ich zu jederzeit auf der Strecke angefeuert und regelrecht nach vorne gebrüllt wurde. Den Höhepunkt des lautstarken Supports durfte ich an der Verpflegungsstation der Eintracht-Trias erleben – einfach nur Wahnsinn!

Eine einzigartige Strecke, viele motivierende Helfer und die Aura der Finishline auf dem Römerberg haben das Rennen und den Zieleinlauf nach etwas über 12 Stunden zu einem einmaligen und unvergesslichen Erlebnis gemacht. Gerne wieder!

Carolin Böhm

Carolin Böhm auf dem Rad.

Als um 3:30 Uhr der Wecker klingelt, versuche ich mich erst einmal mit dem Gedanken zu beruhigen: „Es ist nur Schwimmen, Radfahren und Laufen!“. Die Nerven sind angespannt denn es ist Race Day - der Ironman Frankfurt 2021 steht nach einer ungeplant langen Vorbereitung endlich an!

Im Eintracht-Shuttlebus zum See ist die Stimmung heiter und auch der Polizist winkt uns erfreut mit einem „Ach, ihr seid die Eintracht“ durch die Straßensperre. Am See angekommen, freue ich mich über all die bekannten Gesichter im Eintracht-Radblock. Man teilt die Luftpumpe, scherzt rum und fühlt sich etwas sicherer, weil man weiß, man ist nicht ganz allein auf der Reise. Bei bestem Badewetter erklingt die Kanone und der längste Tag des Jahres beginnt.

Nach einem ziemlich Sonnen-geblendeten Schwimmen gehts rauf aufs Rad und das erste Highlight ist schnell erreicht. Bei The Beast (der Anstieg von Bergen-Enkheim) wird man von unzähligen Unterstützern samt Megafon hochgetrieben und trotz Aufruf, das Rennen im Fernsehen zu schauen, stehen doch einige an der Strecke. Es macht den Anschein, dass viele den autofreien Tag nutzen, um kleinere Nachbarschaftsfeste an der Strecke zu feiern und um die Athleten lauthals anzufeuern. Am Ende der ersten Radrunde kommt dann eines meiner persönlichen Highlights des Tages: die Durchfahrt durch die Eintracht-Verpflegungsstation! Diese Stimmung, diesen Gänsehautmoment kann man nur schwer in Worte fassen und ich verdrücke erst einmal ein paar Tränen auf dem Rad. Einfach Wahnsinn! 

Nach 184 Kilometern radeln steht dann „nur noch“ das Laufen an. Die Stimmung am Main ist phänomenal! Auch hier ist die Eintracht-Unterstützung enorm, denn der Adler muss ja schließlich ins Ziel fliegen (oder auch mal etwas angetrieben werden). Auch wenn es vielleicht nicht das Event in voller Größe war, das Frankfurt kennt, bin ich so unglaublich froh, dass es stattgefunden hat! Bei allen Zuschauer:innen, Helfer:innen und Athlet:innen hat man gemerkt: wir leben diesen Sport und auch nach monatelanger Pause war das Triathlon-Fieber ungebrochen!