27.10.2016

Deutschen Meisterschaften auf der Olympischen Distanz

Es musste wohl erst Herbst werden bis ich endlich dazu komme von den Deutschen Meisterschaften 2016 der Altersklassen auf der Olympischen Distanz zu berichten die Ende August in Immenstadt/Allgäu stattfanden.

Es musste wohl erst Herbst werden bis ich endlich dazu komme von den Deutschen Meisterschaften 2016 der Altersklassen auf der Olympischen Distanz zu berichten die Ende August in Immenstadt/Allgäu stattfanden. Liegt vielleicht daran, dass der Wettkampf bei fast schon herbstlichem Temperaturen stattfand, vielleicht aber auch einfach daran, dass zwei kleine Töchter dafür nicht viel Zeit lassen. Aus welchem Grund auch immer, eine Medaille bei Deutschen Meisterschaften gewinnt man nicht alle Tage, daher hier eine Zusammenfassung dieses schönen Rennens.Da ich in dieser Saison mit kaum mehr als 6 bis 7 Std./Woche Training auskommen musste, aber dennoch auf ein Highlight hintrainieren wollte, fiel die Wahl auf den 34. Allgäu Triathlon in Immenstadt. Als ältester Jahrgang innerhalb meiner Altersklasse und mit dem überschaubaren Trainingsaufwand versprach ich mir zwar keine Podiumsplatzierung, wollte aber mein Training best möglich auf dieses Rennen ausrichten. So schön die Kulisse in den Allgäuer Alpen am Großen Alpsee auch ist, so anspruchsvoll ist aber vor allem die Radstrecke mit ihren vielen Höhenmeter. Daher gibt es zum Beispiel die Frage zu klären ob das Zeitfahrrad oder gegebenenfalls ein normales Rennrad die bessere Wahl wäre (letztlich fiel meine Wahl auf das Zeitfahrrad mit angepasster Übersetzung) und mein Radtraining hat möglichst immer einige Anstiege beinhaltet.Insgesamt neun Starter der Eintracht waren bei den Rennen um die Deutschen Meisterschaften am Start. Und das bedeutete zunächst 1.500m Schwimmen mit Wasserstart im mit herrlichen Alpenpanorama eingebetteten Großen Alpsee. Neoprenanzüge waren erlaubt, die Wassertemperatur war angenehm und durch mehrere Startgruppen war das 800 Teilnehmer starke Starterfeld über die Olympische Distanz angenehm entzerrt. Die Schwimmstrecke gestaltet sich durch einen Landgang im Hafen sehr kurzweilig und lief dem Trainingsaufwand entsprechend in 21:38 Min. akzeptabel.Auf der Radstrecke bleibt einem dann nicht viel Zeit, einen gleichmäßigen Rythmus zu finden. Nach nur drei Kilometern geht es den ersten ernsthaften Anstieg an. Nicht besonders lang, aber bei bis zu 15% gehen einem schnell die Gänge aus und die Oberschenkel müssen den ersten unangenehmen Belastungstest aushalten. Auf der gleich darauf folgenden Abfahrt zeichnete sich dann schon ab, womit neben den Anstiegen in der kommenden Stunde neben den insgesamt knapp 600 Höhenmetern auf der 42km langen Radstrecke zu kämpfen sein würde: Regen, einstellige Temperaturen und Gegenwind im langen Anstieg nach Diepolz mit 300 Höhenmetern auf 5km bei dem es einen auf eine Höhe von über 1.000m verschlägt. Bei diesem langen Anstieg hatte ich das Gefühl, kaum vom Fleck zu kommen. Regen, Kälte und Gegenwind fördern auch nicht gerade die Moral und so ging mir ein Gedanke durch Kopf den ich sonst eher von Langdistanzen kenne und der sich auf einer Olympischen Distanz im Nachgang fast lächerlich ausnimmt: Absteigen und das Rad abstellen. Dass die Konkurrenten vor mir nicht wirklich weg kamen und von hinten kaum Jemand überholt hat, hat mir aber gezeigt, dass es an diesem Anstieg wohl einfach nicht viel schneller hochgehen kann. Das half aus dem Loch wieder raus und spätestens in der darauffolgenden Abfahrt ging es trotz regennasser Straßen wieder gut vorran. Die zweite Hälfte der Radstrecke verlief deutlich kurzweiliger und nach 1:14 Std. kam es schließlich zum Wechsel in die Laufschuhe.Die Laufstrecke wartet natürlich nicht mit so vielen Höhenmetern wie die Laufstrecke auf, aber sie ist sie auch alles andere als flach. Die erste Hälfte geht als Wendepunktstrecke über einige leichte Wellen am See entlang und eigentlich könnte man sich gut nach hinten und vorne orientieren und die Abstände zur Konkurrenz ausmachen. Leider hat der Veranstalter aber verpasst, die Startnummern entsprechend Altersklassen zu nummerieren oder markieren, so dass einem diesbezüglich nicht besonders geholfen ist. Allerdings wartet nach der Hälfte der Laufstrecke so etwas wie der Scharfrichter – der „Kuhsteig“. Ein 300m langer Streckenabschnitt auf dem es mit knapp 20% Steigung einen Trampelpfad hochgeht. Leider nicht meine Stärke und ich habe hier zu einem – wie sich später herausstellen sollte – direkten Konkurrenten um Platz 2 abreißen lassen müssen. Die so entstandene Lücke konnte ich auf der abschließenden Schleife um den Immenstädter Marktplatz trotz ordentlicher Beine nicht mehr schließen. Nach 37:46 Min. auf der Laufstrecke und einer rundum zufriedenstellenden Leistung kam ich letztlich mit einer Gesamtzeit von 2:17:31 Std. ins Ziel. Das bedeutete für mich völlig überraschend Platz 3 in meiner Altersklasse und Gesamt-Platz 18.Anzumerken bleibt, dass der Allgäu Triathlon ein wunderbarer Wettkampf mit herrlichen Strecken und erstklassiger Organisation ist. Lediglich die Tatsache, dass selbst auf so einem selektiven Radkurs viel „gelutscht“ wird, und dass es trotz einer Deutschen Meisterschaft kaum oder keine Kampfrichter auf der Strecke gab, hinterlässt einen faden Beigeschmack. Dieses Problem besteht also nicht exklusiv auf den allseits diskutierten Langdistanzen, obwohl in diesem Falle eigentlich dank überschaubarem Starterfeld, vielen Startgruppen und langen Anstiegen die Möglichkeiten gegeben sind, Abstände einzuhalten bzw. deren Einhaltung zu kontrollieren. Ob hier der Veranstalter oder die DTU in die Pflicht zu nehmen wäre, kann ich nicht beurteilen (gegebenenfalls sollten alle Meisterschaften bis zur Olympische Distanz mit Windschattenfreigabe ausgeführt werden). Ich kann zumindest nicht erkennen, dass die DTU ihren AK-Meisterschaften großes Interesse beimessen würde. Aber was soll’s, dadurch lasse ich mir den Spaß am schönen Wettkampf nicht nehmen...Auswahl einiger DM-Ergebnisse der Eintracht Starter:
Name Altersklasse Zeit AK-Platz
Martin Janousek AK35 2:17:31  3
Marius Lau  AK20 2:17:56   8
Lars Strohbach AK20  2:26:56 20 
Tim Adolphs AK40  2:30:01 
Annika Rahner JUN  2:50:17