In diesem Jahr hatte ich mal Lust, über den hessischen Tellerrand hinauszuschauen und zu sehen, ob's auch auf Bundesebene gut läuft bei mir. Meine letzten Deutschen Meisterschaften liegen lange zurück.1992 am Ammersee, gerade 30 geworden, habe ich nur mit den Ohren geschlackert, wie die älteren Starterinnen an mir vorbeizogen. Ich kam mir damals völlig fehl am Platz vor! Das 'Trauma' habe ich nach all' den Jahren und meiner langen Triathlonabstinenz aber überwunden :-) Jetzt bin ich selber so eine ältere 'Dame', tja...
Die Strecke in Düsseldorf hat mich nicht so sehr gereizt: Schwimmen im Hafenbecken, 2 Radrunden mit vielen Abzweigungen, Kurven und Brücken 'rauf und 'runter, hin und zurück, das Ganze zweimal! Und eine angeblich zuschauerfreundliche Laufstrecke...Morgens um 8.20/8.40???Die Radstrecke wollte ich am Samstag in Ruhe abfahren, aber da es den ganzen Nachmittag ununterbrochen geregnet hat, war erstmal Dümpelei auf dem Hotelzimmer angesagt. Nach der Pastaparty habe ich mir dann abends mein Rad geschnappt und bin mit meinen Streckenausdrucken über die Brücken und durch die Pfützen geirrt. Da war ich nicht die Einzige... Völlig kapiert hatte ich das System dann trotzdem nicht, aber etwas Mut zur Lücke schadet überhaupt nicht.Dann am frühen Morgen müde zur Wechselzone gerollt, wo ich unsere 4 schnellen Männer getroffen habe. Also kein total anonymer Wettkampf, schön!Die Wechselzone ist einfach nur...LAAANG! So wie die in Frankfurt beim Citytriathlon, aber hier ging es ja um einen Sprint. Hätte ich mal meine anvisierte Zielzeit auf feelrace noch ein bißchen höher einschätzen müssen.Tim, Markus, Thomas und Uwe sind dann in der ersten Startgruppe gestartet, ich wir 20 min später dran. Das Wasser war schön kühl, das Schwimmen lief störungsfrei und nach der 750-Meter-Runde geht es zuerst eine Treppe hoch und dann bestimmt 500 Meter weit bis zum Rad. Und dann noch mal 200 Meter bis zum Beginn der Radstrecke.
Die habe ich irgendwie hinter mich gebracht, mittelmässig schnell, definitiv nicht mein Ding! Die Streckenführung war deutlich, man konnte sich kaum verfahren.Beim Anziehen des Laufschuhs dann ein heftiger Krampf, inzwischen schon Standard bei mir. Aber das lockert sich schnell beim Traben wieder. Die zwei Runden waren auch gut zu laufen und schon war der Wettkampf um.Und die biertrinkenden Adler haben im Ziel auf mich gewartet. Da ich zumindest zwei sehr starke Konkurrentinnen hatte, war ich mir bis kurz vor der Siegerehrung nicht sicher, ob es ein Treppchenplatz geworden war. Umso größer die Freude, dass es für Platz zwei gereicht hat! Mein Startnummern-und Zimmerschlüsselorakel hatte da ja auch eine eindeutige Tendenz, hehe! 2017 ist in Düsseldorf zur gleichen Zeit die EM der Altersklassen. Das wäre noch mal was! Auch wenn ich mir dafür diesen nicht besonders schönen DTU-Wettkampfanzug für viel Geld zulegen müsste. Aber jetzt kenne ich ja die Radstrecke! Und ausserdem bin ich dann in der nächsten AK, da wird's etwas leichter ;-) Wir alle haben übrigens sämtliche Treppenplätze abgedeckt!
Tim Adolphs | 03.AK M40 | 1:08:14 |
Birgit Zimmer | 02.AK W50 | 1:19:49 |
Uwe Hauke | 05.AK M50 | 1:10:32 |
Thomas Maith | 11.AK M50 | 1:11:46 |
Markus Wehner | 15.AK M50 | 1:13:36 |
Alle 3 zusammen Platz 1 in der Mannschaftswertung!!!Fazit: kein 'Herzenswettkampf' mit schöner Natur etc. Sondern ein kompakter und funktionaler Wettkampf, der aus meiner Sicht super organisiert war und reibungslos ablief. Die Erreichbarkeit und das Drumrum absolut stressfrei. EM-tauglich!