Stafan Glinkemann ist seit fast drei Jahren Triathlet bei der Eintracht und macht regelmäßig Leistungsdiagnostiken, um sein Training besser an seinen Körper anzupassen und seine Leistung zu steigern. Der Adlerträger nimmt uns dieses Mal mit und beschreibt, wie eine solche Leistungsdiagnostik abläuft und was von ihm erwartet wird.
Kanülen und Teströhrchen liegen bereit
Die Leistungsdiagnostik beginnt für mich schon morgens um 9 Uhr. Jeannette und Jonas empfangen mich gut gelaunt. Sie werden mich heute noch ordentlich quälen und verschiedenste Daten meines Körpers erfassen. Anfangs werde ich gemessen und gewogen und alle wichtigen Daten zu meinem Körper werden im „INSCYD“-System abgespeichert. Danach muss ich meine Leistung auf dem Rad zeigen. Ich habe mich heute gegen mein eigenes Fahrrad entschieden und werde den Leistungstest mit einem der gestellten Ergobikes absolvieren. Als ich mich auf das Rad setze, sehe ich, dass Jeanette und Jonas bereits alles zum Messen vorbereitet haben. Auf dem Tisch vor mir liegen unter anderem kleinen Lanzetten, die zum Anritzen des Ohrläppchens verwendet werden. Direkt daneben liegen die dazugehörigen Kanülen und Teströhrchen. Ich frage mich, wie viel Blut sie mir wohl mit den circa 30 Teströhrchen abnehmen werden.
Höchstleistungen auf dem Rad
Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, holen mich die beiden aus den Gedanken und erklären mir den Ablauf des Leistungstests. Ich mache mir noch kurz Musik an und trete in die Pedale. Der erste Teil besteht aus lockerem Einrollen, gefolgt von zwei Minuten Belastung mit meinem Einstiegswattwert. Dieser Teil ist noch relativ entspannt. Nach einer kurzen Pause beginnt der zweite Abschnitt, bestehend aus drei Belastungsblöcken mit je sechs Minuten. Die Wattwerte werden dabei nach jedem Block erhöht, weshalb es für mich zunehmend anstrengender wird. Der dritte Block mit nochmals 20 Watt mehr ist schon echt hart. Hier muss ich besonders kämpfen. Während ich mich auf dem Rad quäle, nehmen mir Jeanette und Jonas immer wieder Blut ab.
Tempoverschärfung mit Atemmaske
Der letzte Abschnitt des Leistungstests konzentriert sich auf die Atemanalyse, wofür ich eine Maske aufgesetzt bekomme. Jetzt wollen mich die beiden wohl richtig leiden sehen, denn sie einigen sich auf eine weitere 50 Watt Steigerung. Spätestens ab diesem Zeitpunkt habe ich keine Luft mehr für meine Späße, die ich zuvor noch mit Jeanette und Jonas gemacht habe. Ich konzentriere mich jetzt voll aufs Radfahren. Kurz vor Ende der mir endlos erscheinenden Zeit, stellt sich Jeannette vor mich und fordert mich mit einem Lächeln auf: "Auf jetzt, gib jetzt nochmal richtig Gas!". Ich versuche das Tempo für die letzte Minute nochmals zu erhöhen und hole alles aus meinen Beinen raus. Geschafft! Der Test ist zu Ende. Mir wird wieder Blut abgenommen, während ich versuche meine Luft zurückzugewinnen und mich meinem Ruhepuls anzunähern.
Ich würde es jedem Sportler und jeder Sportlerin empfehlen, eine solche Leistungsdiagnostik zu machen.
Stefan Glinkemann, Triathlet
Am Ende des Leistungstests folgt die Auswertung, welche mir unter anderem interessante Daten zu meinen Belastungsbereichen und Vitalwerten liefert. Ich würde es jedem Sportler und jeder Sportlerin empfehlen, eine solche Leistungsdiagnostik zu machen. Sie hilft dabei den Körper besser zu verstehen und das Training gezielt anzupassen. Trotz der Anstrengung und der zwischenzeitigen Luftnot hat es Spaß gemacht, alles zu geben. Jeanette und Jonas waren dabei sehr professionell und haben mich motiviert, die beste Leistung aus meinem Körper herauszuholen.