An exakt dem gleichen Wettkampf entwickelte Birgit Zimmer von Eintracht Frankfurt Triathlon vor 32 Jahren ihre Triathlon-Leidenschaft. Damals mit geliehenem Mountainbike und Helm, mehreren Lagen Baumwollshirts, einem Flattertuch und Stulpen ausgerüstet wurde sie Sechste von sechs Frauen. 6. März 2022: Mit wiederum geliehenem Mountainbike im enganliegenden Eintracht-Trikot und eigenem Helm stand sie am Sonntagmorgen bei Sonne in Trier an der Startlinie. Fünf Kilometer Laufen, 23,5 profilierte Mountainbike-Kilometer und 2,5 Kilometer Laufen standen auf dem Programm.
„Der Blick in die Starterliste ließ mich ahnen, dass es auch in der W60 nicht leichter werden würde für mich. Zwei starke, titeldekorierte und Cross-erfahrene Konkurrentinnen waren gemeldet“, sagt Birgit Zimmer. Ihr war klar: Das würde, mal abgesehen von den 800 zu absolvierenden Höhenmetern, kein Spaziergang werden!
Entscheidung fällt im Laufen
Los ging’s dann mit zwei Laufrunden à 2,5 Kilometer, die jeweils einen saftigen Treppenanstieg bereithielten. Als gute Läuferin punktete sie gleich in der ersten Disziplin, rannte einen Vorsprung von zwei Minuten heraus. Nun ging es auf die vier Radrunden à sechs Kilometer durch den Wald, an den Wildschweingehegen vorbei. Eine wurzelige Steilpassage und ein langer, zäher Anstieg hoch zum Kockelsberg ließen den Puls in die Höhe schießen. „Nach zwei Runden überholte mich meine Altersklassen-Konkurrentin Petra Majewski, Uff!“ sagt Birgit. „Ich musste ab jetzt vermehrt ackern, um an Petra dranzubleiben.“ Die Entscheidung fiel am allerletzten Anstieg: Die Konkurrentin verschaltete sich. Mit einem kleinen Vorsprung stürzte sich Birgit in die vierte Abfahrt und rannte als Erste aus der Wechselzone. „Beim letzten Treppenanstieg musste ich gehen und mit Schlussspurt im Stadion war auch nichts mehr. Akku leer. Aber mit einer Minute Vorsprung habe ich es tatsächlich geschafft: Deutsche Meisterin im Cross-Duathlon in 2:01:51 Stunden!“, freut sich die erfolgreiche Altersklassen-Athletin.
