08.11.2016

100 x 100 Crazy Swim beim TCEC Mainz

Wir Triathleten sind es ja gewöhnt, von „normal Sport treibenden“ Kollegen und Bekannten als verrückt bezeichnet zu werden.

Wir Triathleten sind es ja gewöhnt, von „normal Sport treibenden“ Kollegen und Bekannten als verrückt bezeichnet zu werden. Natürlich wissen wir, dass das nicht so ist und wundern uns unsererseits, wenn der Nachbar die 100 Meter zum Bäcker mit dem Auto fährt und scheinbar keiner mehr ohne Elektromotor Fahrrad fahren kann.Trotzdem kommt es vor, dass manche von uns gelegentlich Dinge tun, die auch die Mehrheit der Triathleten für verrückt hält. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn es sich um ein Mehrfaches der „klassischen“ Distanzen 3,8/180/42 in unseren Teildisziplinen handelt, insbesondere beim oft ungeliebten bis gefürchteten Schwimmen.Wir (Isabel, Connie, Thomas, Lars, Sascha und ich) hatten uns als Jahres- Abschluss-Verrücktheit ein Event ausgesucht, das dieses Jahr erstmals vom TCEC Mainz für die Öffentlichkeit angeboten wurde: Die legendäre Schwimmeinheit „Hundert mal Hundert“ mit Abgangszeiten wahlweise alle 2:00 oder 2:15. Alle 2.500m gibt es eine kurze Pinkelpause und damit ist zum Reglement eigentlich schon alles gesagt. Richtige Schwimmer lachen da jetzt drüber, die machen das „alle Hundert“ (also Abgang 1:40) aber wir sind ja Triathleten.Wir haben uns alle aus Respekt vor der Distanz für die 2:15 entschieden. Außer Thomas, der eigentlich mit Elena in der Zweierstaffel starten wollte und mit ihr die 2:00 Abgangszeit gewählt hatte.Da ich mich später gemeldet hatte, konnte ich nicht mit den anderen auf der „Eintracht Bahn“ mitschwimmen. Vielleicht war das auch gut so, denn wie ich später beobachten konnte wurde dort, vor allem in der zweiten Hälfte deutlich schneller geschwommen, als bei uns auf Bahn 6. Thomas musste, weil Elena kurzfristig ausgefallen war, die ganze Distanz allein durchziehen (dann lieber doch die 2:15).Auf meiner Bahn wurde auf den ersten 1000m die Führung gewechselt, bis einer die Führung an sich zog und wie ein Uhrwerk eine 1:45 nach der anderen hinlegte. Das ging so bis zur zweiten Pause. Danach meinte er, er müsse sich hinten etwas ausruhen und wurde nicht mehr vorne gesehen. Ich habe von 5700 bis 7000 das Tempo gemacht (dann schon nur noch um 1:50) bis ich mich auch hinten einsortieren musste. Während am Anfang in den Pausen noch kurz gequatscht wurde, kehrte nach der dritten Pause ziemliche Ruhe ein. Die Führung machte jetzt ein Schwimmer, der sich am Anfang schlau zurückgehalten hatte. Man kann hier ja nichts gewinnen, sondern höchstens verlieren. Erst auf den letzten Bahnen sah man wieder lächelnde Gesichter, denn jetzt war klar, dass es gleich geschafft ist. Die Helfer des Veranstalters feuerten uns lautstark über die letzten 500m an, was nochmal alle Reserven aktiviert hat.Geschafft haben es wohl alle bis auf zwei Starter (von 40). Die Eintrachtler haben alle durchgehalten. Hinterher hörte ich Stimmen von „geil!“ bis „nie wieder!“. Ich gehöre eher zu der ersteren Fraktion und könnte mir gut vorstellen, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.